Schnee für Afrika - Das Milliardengeschäft mit der Entwicklungshilfe

Schnee nach Afrika zu schaufeln ist unvernünftig und nutzlos - aber schwerer wiegt die politische Schwäche, die sich hinter dem wirtschaftlichen Irrtum der Entwicklungshilfe verbirgt: die geistige Krise des Westens, sein Schuldbewußtsein, seine Selbstzweifel. Und deswegen ist dies, auch wenn es so aussehen mag, kein Buch über Geld, sondern eines über Politik. Und es ist kein Buch gegen Afrika, sondern für Europa. Denn der Afrikaner ist, wie Alberto Moravia sagte, nicht das Gegenteil des Europäers, sondern die Alternative zu ihm.
Nie war international verordnete Nächstenliebe so teuer. In einem einzigen Jahr, 1976, flossen 70,6 Milliarden Dollar in die Kassen der unterentwickelten Welt, aufgebracht vom Steuerzahler in Westeuropa, Japan und Amerika, von der Wirtschaft und den Banken, aber auch - zum kleineren Teil - von den Ölscheichs, die mit 5,2 Milliarden, und den kommunistischen Staaten, die mit 0,5 Milliarden dabei waren.